Wie Bienen das Bienenwachs produzieren

Wie Bienen das Bienenwachs produzieren

Bienenwachs ist einfach genial vielseitig! Früher war es ein super wichtiger Rohstoff, weil es einfach nichts Vergleichbares gab. Man hat es für so viele Dinge verwendet, wie zum Beispiel für die Kerzenherstellung oder zum Modellieren. Sogar in der Metallgusstechnik kam es als Trennmittel zum Einsatz.

Hast du dich jemals gefragt, wie Bienenwachs entsteht? Es ist wirklich faszinierend!

Die Biene produziert das Wachs mithilfe ihrer Drüsen

Honigbienen haben kleine Drüsen an ihren Bauchschuppen, die man Wachsspiegel nennt. Zwischen dem dritten und dem sechsten Bauchsegment, um genau zu sein. Dort produzieren sie das Wachs.

Das Wachs wird dann von diesen Drüsen in winzigen Plättchen ausgeschieden, die ungefähr das Gewicht einer Schneeflocke haben (0,0008 Gramm, um genau zu sein). Diese Plättchen werden dann in kleinen Taschen am Ende des Bauches aufbewahrt.

Das Bienenwachs wird von der Biene bearbeitet

Die Biene nimmt diese Plättchen mit ihrem Pollenkamm an den Hinterbeinen und bringt sie zu ihren Mundwerkzeugen. Dort wird das Wachs weiterverarbeitet. Dabei verwendet sie ein Sekret aus ihren Mandibeldrüsen als Lösungsmittel, ähnlich wie bei der Bearbeitung von Kittharz.

Das Verhältnis von Honig- zu Wachsproduktion liegt bei etwa 50-68 zu 1! Das bedeutet, für ein Kilo Bienenwachs werden bis zu 13 Kilo Honig verbraucht.

Wie das Bienenwachs zu seiner typischen Farbe kommt

Wenn das Wachs frisch aus den Drüsen der Bienen kommt, ist es eigentlich farblos. Doch sobald das Wachs im Bienenstock eingesetzt wird, nimmt es immer mehr Farbe an. Denn durch die Zugabe von Pollenbestandteilen, Honig, Drüsensekreten und sogar ein bisschen Propolis bekommt es diese intensive Gelbfärbung. Wenn das Wachs allerdings in bebrüteten Waben liegt, wird es in der Regel dunkler, denn die Larven lassen Ausscheidungen und während des Verpuppens auch Häutchen zurück.

Deckelwachs Entfernung

Deckelwachs ist meist sehr hell und wird vor dem Schleudern mit der Gabel entfernt.

Wie das Wachs gewonnen und verarbeitet wird

In der Imkerei gibt es verschiedene Methoden an das Wachs zu kommen. Man sortiert dunkle Waben aus, entdeckelt Honigwaben, schneidet Drohnen- oder Baurahmen aus und kratzt Überbau ab. Es gibt sogar unterschiedliche Arten von Wachs, wie Jungfernwachs, das unbebrütet ist, und Altwabenwachs, das schon öfter bebrütet wurde. Das gesamt Wachs kommt dann in einen sogenannten Wachsschmelzer, der das Wachs von den anderen Bienenstock Teilen trennt. 

Dieser Vorgang ist recht einfach, da Wachs schon ab 60 Grad schmilzt. Es tropft dabei zu Boden und kann anschließend gereinigt werden. Meist kommen dabei der Sonnenwachsschmelzer oder der Dampfwachsschmelzer zum Einsatz. 

Bevor das wachs allerdings wieder dem Bienenstock zugefügt wird oder der Kerzenherstellung dient muss es aufwendig gereinigt werden.

Für die Kerzenproduktion werden übrigens nur diese Wachsreste genutzt, die für den weiteren Einsatz im Bienenstock nicht mehr geeignet sind. Für unsere Bienen und deren Gesundheit sowie für die Honigproduktion nur das Beste.

Wo Bienenwachs sonst noch Einsatz findet

Neben der Imkerei sowie in der Kerzenproduktion kommt Bienenwachs auch in der kosmetischen Industrie für Cremes und Lippenstifte, in der Pharmazie für Salben, in der chemisch-technischen Industrie für Lacke und Wachsfarben, in der Lebensmittelindustrie als Trennmittel, in der Elektroindustrie für Isolation, in der Medizin für Abdrücke und sogar in der künstlerischen Gestaltung für Wachsmodelle und Batik zum Einsatz.

Alternativen zum Bienenwachs

Die größte Konkurrenz für Bienenwachs in der Kerzenherstellung ist natürlich das Paraffin. Es wird aus Erdöl gewonnen und kann deshalb billig hergestellt werden.

Zu finden sind Kerzen ebenso aus Stearin, welches aus verschiedenen, meist tierischen Wachsen, hergestellt wird. Aber es gibt auch pflanzliche Wachse gibt es, zum Beispiel Sojawachs, Kokoswachs, Rapswachs oder auch Olivenwachs.

Obwohl es viele Ersatzwachse gibt, gewinnt Bienenwachs wieder an Bedeutung, und das aus gutem Grund! Denn Bienenwachs ist nicht nur ein reines Naturprodukt, sondern hat auch eine hohe Brenndauer - länger als alles vergleichbares. Außerdem kommt nichts dem Charme und den Eigenschaften von Bienenwachs gleich. Der natürliche Duft aus Honig und Pollen trägt dazu bei.

 

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